5 Wahrheiten, an die mich die Natur erinnert
Ich verbringe gerne Zeit in der Natur und wenn das nicht geht, dann zumindest draußen auf meinem Balkon. Dort lausche ich den Vögeln, beobachte wie die Bäume von Tag zu Tag grüner werden und dann wieder ihre Blätter verlieren und freue mich, wenn meine Balkonpflanzen blühen.
Doch abgesehen davon, dass es einfach schön ist, Zeit im Freien zu verbringen, Sonne zu tanken und etwas zu erleben, inspiriert es mich auch sehr. Ich mag es, wie sich die Natur mit den Jahreszeiten verändert und ich kann daraus viele Paralellen für mein Leben ziehen. Wir können die Natur wie einen Spiegel betrachten – in manchen Traditionen ist das ganz natürlich – und wir werden viel über uns und darüber wo wir gerade im Leben stehen erfahren. So ist der Winter eher eine ruhige, nach innen gewandte Zeit, während sich im Sommer viel mehr im außen abspielt, im Frühling darf Neues kommen und im Herbst ist es Zeit, Danke für all die Geschenke zu sagen und wieder loszulassen. Probiere es aus und lass die Natur auf dich wirken. In diesem Blogbeitrag teile ich meine Erkenntnisse mit dir. Ich bin gespannt von dir in den Kommentaren zu lesen, wie du das siehst!
Alles hat seinen Platz, alles hat seine Zeit.
Zugegeben, in letzter Zeit scheint dieser Satz nicht mehr ganz zu stimmen. Auch die Natur scheint mit dem Klimawandel ein wenig aus dem Rhytmus gekommen zu sein. Aber trotzdem gibt es ihn, den Zeitpunkt zu blühen, zu reifen, loszulassen, zu ruhen und wieder neu zu wachsen. Abgestimmt und in Verbindung mit der Umgebung, mit dem Urspung. Mir hat mal jemand erzählt, dass gewisse Blumen deshalb im Frühling im Wald blühen, weil sie das restliche Jahr auf dem Waldboden dafür nicht genügend Licht bekommen würden. Im Frühling, wenn die Bäume noch keine Blätter haben, können sie die Sonnenstrahlen auffangen und blühen. Das ist ihre Zeit. Später gehört „die Bühne“ anderen Pflanzen. Und solche Beispiele gibt es viele: Auch der Kuckuck, der seine Eier von anderen Vögeln ausbrüten lässt, kehrt rechtzeitig aus seinem Winterquartier zurück, um sein Ei zwischen die anderen Vogeleier in das vorbereitete Nest zu legen. Und so wie eine Rose nicht das ganze Jahr über blüht – zumindest nicht in Mitteleuropa 😉 – gibt es auch für uns immer wieder die Phasen des Wachstums, des Reifens, des Loslassens, der Ruhe und der neuen Samen. Auch unser natürlicher Rhytmus ist zyklisch.
Weiße Buschwindröschen freuen sich über die Frühlingssonne.
Alles ist verbunden und wir Menschen sind ein Teil davon.
Habt ihr euch schon einmal vorgstellt, wie weitreichend das Wurzelwerk der Bäume unter der Erde ist? Unweigerlich sind sie mit zahlreichen anderen Pflanzen und Pilzen über ihre Wurzeln im Erdreich verbunden. Es gibt Studien darüber, wie Bäume über ihre Wurzeln miteinander kommunizieren können. Sie spüren, wenn es einem anderen Baum nicht gut geht und dieser Nährstoffe braucht und können ihm diese über das Wurzelwerk zur Verfügung stellen. Aber nicht nur Pflanzen untereinander sind verbunden, auch die Tiere weben sich ein in das Miteinander der Natur. Hummeln und Bienen helfen bei der Bestäubung und blühende Pflanzen bieten ihnen Nahrung. Abgestorbene Pflanzen sind Lebensraum und Nahrung für viele Insekten. Es gibt unzälige Beispiele für die Verflechtungen in der Tier- und Pflanzenwelt, denn nichts ist umsonst, jedes Lebewesen hat seinen Platz und sein Sein oder Nicht-Sein auch eine Auswirkung. Warum sollten wir Menschen getrennt davon sein? Wir sehen Natur oft als ein Gegenstück zu uns Menschen an, doch eigentlich waren wir immer ein Teil davon. Auch unsere Handlungen, unser Sein hat Auswirkungen auf die Lebewesen, auch wir sind Teil dieses Netzes.
Welche Rolle spielen wird im Kreislauf der Natur?
Das Leben ist ein Wunder.
Was braucht es, damit ein Samen beginnt zu keimen? Ist es nicht beeindruckend, wie aus einer Eichel, ein riesiger Baum werden kann? Je mehr ich über Pflanzen, Tiere oder Naturereignisse lerne, desto wundervoller erscheint mir alles. Wie perfekt Tiere auf ihre Umgebung und ihre Lebensweise ausgerichtet sind. Welche wundervollen Formen und Farben Pflanzen hervorbringen. Wie beeindruckend die Berge sind. Und in all dem haben wir einen Platz, auf diesem kleinen blauen Planeten, inmitten des Universums. Haben uns entwickelt aus dem Wasser, begonnen aufrecht zu gehen und so vielfältige Lebensweisen hervorgebracht.
Indianernessel oder Goldmelisse wird diese kecke Blumen-Schönheit genannt.
Wir sind nicht so stark und unbesiegbar, wie wir glauben.
Im Wald sieht man oft starke große Bäume, die vom Wind entwurzelt wurden. Flüsse, die über die Ufer getreten sind. In unseren Häusern fühlen wir uns sicher, aber ein Erdbeben, eine Überschwemmung kann uns in Erinnerung rufen, dass trotz aller Erfindungen, wir immer noch klein und verletzlich gegenüber den Kräften der Natur sind. Das macht mich zugleich demütig und dankbar, denn ich weiß ich bin ein kleiner Teil – ein Wasserfloh oder ein Sandkorn – dieses großen Kreislaufs.
Wir sehen Natur als etwas, das sich außerhalb unserer Wohnungen und Häuser befindet und das wir gezielt beim Wochenendspaziergang im Park aufsuchen können. Im Kleinen erinnern uns Ameisenstraßen durch die Küche und im Großen Überflutungen unserer Häuser daran, dass wir Teil der Natur sind. Obwohl wir uns in unseren Häusern so sicher fühlen und die Natur vermeintlich aussperren können, kann es doch passieren, dass wir ihr auf einmal ausgeliefert sind und plötzlich sehr verletzlich werden.
Die beeindruckenden Geisler.
Alles ist Vergänglich.
Der Tod ist präsent im Wald, in der Natur und im Kreislauf der Jahreszeiten. Aus unserem Leben klammern wir ihn gerne so weit wie möglich aus. Gaukeln uns selbst vor, wir hätten Zeit, der Tod sei ein Ereignis weit entfernt in der Zukunft. Doch er ist fixer Bestandteil des Lebens, ob es uns gefällt oder nicht. In der Natur ist er etwas ganz Natürliches. Sterben damit andere zu essen haben, sterben damit andere mehr Licht bkommen, Platz haben. Eingebunden in den Kreislauf, hat alles seine Zeit und ist vergänglich. Nichts ist immer gleich, jede Blüte wird verblühen, jeder Apfel vom Baum fallen und das einzige, das bleibt ist die Veränderung ;-).
Manchmal ist es Zeit loszulassen…
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